Wunderliche Fata einiger See-Fahrer by Schnabel Johann Gottfried

Wunderliche Fata einiger See-Fahrer by Schnabel Johann Gottfried

Autor:Schnabel, Johann Gottfried
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: (Privatkopie)
veröffentlicht: 2010-02-03T05:00:00+00:00


Solchergestallt habe ich von allen Personen die mit uns aus Amsterdam gefahren sind, nicht mehr zurück gebracht als 6 Boots-Knechte, und 4 Freywillige nehmlich den Nadler Johann George Bucht aus dem Hildesheimischen, den Hut-Staffier Michael Eichert von Bremen, den Handels-Diener Friedrich Christian Fleischmann aus Glaucha, und den Peruquen-Macher August Dietrich von Erffurt. Die übrigen so sich vor itzo bey mir befinden sind alle unterwegs eingenommen oder als Sclaven von mir erkaufft worden, unter den erstern befindet sich, nebst 9 Holländern 7 Engelländern und zweyen Deutschen, der Capitain Wodley mit seinen 5 Engelländern, die letztern aber, nehmlich meine Sclaven, deren annoch 9 an der Zahl sind, weiln auf der Cacos-Insul einer davon gestorben, haben sich biß anhero dermassen wohl aufgeführet, daß mich die angewandten Kosten nicht im geringsten gereuen, ohngeacht sie mich über 1500 Rthl. zu stehen kommen. Über diese alle habe ich auch die Talli annoch bey mir, die sich ungemein fromm, keusch und redlich aufgeführet hat, sie ist in allen Articuln des christl. Glaubens ziemlich wohl unterrichtet, zur Zeit aber noch nicht getaufft.

Von meinen eigenen und auch gemeinschafftl. Waaren ist mit der Barque ein ziemlicher Theil verlohren gangen, und wir sind insgesammt noch nicht im Glauben einig, ob die Barque vom Wellen verschlungen, oder bey Gelegenheit des Sturms leichtfertiger weise von denen darauf befindlichen Personen entführet worden, um die darauf befindlichen Güter an einen sichern Orte unter sich zu theilen.

Jedoch bekümmern ich und alle die bey mir sind uns nicht halb so viel um das verlorne, als um die armen Leute, wenn sie ja verunglückt und ertruncken seyn solten, denn biß hieher haben wir sämmtlich noch so viel Gut und Geld, daß uns die überstandenen Gefährlichkeiten eben nicht verdrüssen dürffen, der Himmel helffe weiter.

Hiernächst habe vermuthlich alles wohl ausgerichtet und eingekaufft was mir Herr Wolffgang vor die werthgeschätzten Einwohner der Insul Felsenburg aus Ost-Indien mit zu bringen befohlen hat, erwarte also nur Befehl, wenn und wo ich alles aussetzen und wie mich in allem übrigen verhalten soll, denn vielleicht werden Dinge dabey seyn, an welche sie allerseits nicht gedacht haben, und dennoch theils zum Nutzen, theils besondern Laabsal, theils aber nur zur Lust gereichen.

Hiermit endigte der Capitain Horn den kurtz gefaßten Bericht von seiner gethanen Reise, mit dem Versprechen, selbigen bey bequemen Gelegenheiten von Stück zu Stück weitläufftiger zu erzehlen, worauf beschlossen wurde, daß er morgendes Tages zurück auf sein Schiff gehen, mit selbigen um die Süd-Seite der Insul Felsenburg herum fahren, und bey der andern Insul klein Felsenburg anländen solte, unser Schiff aber wurde bestellet, bey dessen Ankunfft voraus zu fahren, und ihm den sichersten Weg biß in die Bucht zu zeigen, allwo seine Leute aussteigen uñ auf etliche Wochen Dableibens, Hütten bauen konten, weilen ohne dem voritzo die allerschönste Jahrs-Zeit im völligen Anzuge war. Von der Insul Groß-Felsenburg aber solten sie wöchentlich ja fast täglich mit allen Bedürffnissen reichlich Versorget werden. Anbey wurde auch verabredet, daß biß auf fernern Bescheid noch niemand anders mehr unsere Insul betreten solle als der Capitain Wodley und die Talli.

Gleich darauf folgenden



Download



Haftungsausschluss:
Diese Site speichert keine Dateien auf ihrem Server. Wir indizieren und verlinken nur                                                  Inhalte von anderen Websites zur Verfügung gestellt. Wenden Sie sich an die Inhaltsanbieter, um etwaige urheberrechtlich geschützte Inhalte zu entfernen, und senden Sie uns eine E-Mail. Wir werden die entsprechenden Links oder Inhalte umgehend entfernen.